„Wir dürfen jetzt glauben, dass Papst Benedikt XVI. seinen Platz gefunden hat: bei Gott und inmitten der unzähligen Zeugen – der großen Theologen wie der einfachen Leute – die in ihrem Leben Jesus gefolgt sind“, sagte Bischof Dr. Michael Gerber am Mittwoch im Fuldaer Dom.
Nachhaltig beeindruckt hatte Gerber seinerzeit eine Begegnung mit Benedikt im Freiburger Priesterseminar: Der Papst sprach dort anlässlich seines Deutschlandbesuches im September 2011 zu den jungen Seminaristen. Aus den Ausführungen Benedikts wurde für Gerber deutlich, dass der Weg zum Priesteramt und zum Engagement in der Kirche immer zu verstehen sei als ein „fortwährender Schöpfungsakt Gottes“ und als ein „lebenslanges Wachsen in der Berufung“.
Der Bischof von Fulda zeichnete das Bild eines Papstes, der neben seinem Amt immer einfacher Seelsorger geblieben war. Am Ende der Freiburger Begegnung hatte sich Benedikt mit seiner weißen Soutane für ein Gruppenfoto mit den ebenfalls weiß gekleideten Frauen und Männern aus dem Küchen- und Reinigungsdienst zusammengestellt, berichtet Gerber, der als damaliger Regens den Papst im Freiburger Priesterseminar beherbergt hatte: „Der Papst mitten unter den einfachen Angestellten, die sich glücklich, aber auch etwas müde um ihn scharen.“
Während seines Studiums und seiner Doktorarbeit Anfang der 1980er Jahre ist Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger als Präfekten der Glaubenskongregation häufiger im Anima-Kolleg in Rom begegnet, später auch dem Papst Benedikt XVI. bei einem Ad Limina-Besuch der Deutschen Bischöfe. Diez erinnert sich an Benedikt als einen „sehr einfühlsamen, zugewandten und bescheidenen Menschen“.
Als Priester und Theologe Joseph Ratzinger sowie als Papst Benedikt XVI. hatte sich der Verstorbene stets auch für einen Dialog der Konfessionen eingesetzt und dabei vor allem Gemeinsamkeiten betont. Für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sprach nach dem Schlussgebet Pfarrer Dr. Martin Streck ein Grußwort.
Fotos: Bistum Fulda / Marzena Seidel
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