Während seines ersten Besuches in der Justizvollzugsanstalt Kassel I im Stadtteil Wehlheiden wurde auf das sonst übliche Programm und auf den Gebäuderundgang verzichtet. Stattdessen standen die Menschen mit ihren persönlichen Anliegen und Schicksalen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und der Gespräche. Vor allem die derzeit etwa 350 Inhaftieren, aber auch das gesamte Personal, das im Kasseler Gefängnis seinen vielfältigen Dienst in verantwortungsvoller Art und Weise ausübt.
Ein zentraler Moment des Besuchs war der gemeinsame Gottesdienst und das Zusammenkommen im großen Kirchenraum, in dem sich Gefangene und auch Mitglieder der kirchlichen Gesangs- und Gesprächsgruppen versammelt hatten. „Die Tatsache, schuldig geworden zu sein, ist wie ein in das Herz geschlagenes Loch, das nicht mehr heilt“, sagte Bischof Gerber in seiner Predigt und erinnerte daran, dass Jesus dennoch gerade da gegenwärtig ist und heilend wirkt, wo sich diese Wunden zeigen.
Gerber richtete aber auch den Blick auf die Arbeit der Bediensteten und auf die Menschen, mit denen sie tagtäglich umgehen und allzu oft auch konfrontiert sind. Die Beamtinnen und Beamten auf den Stationen gewährleisten den ordnungsgemäßen Tagesablauf, sie achten auf die Sicherheit. Darüber hinaus tragen Sie dafür Sorge, im guten Kontakt mit den Inhaftierten zu bleiben und auf deren Anliegen, Ängste und manchmal auch Aggressionen richtig und angemessen zu reagieren.
Der Bischof besuchte unter anderem auch die Krankenstation im Vollzugskrankenhaus, den pädagogischen, den psychologischen und den sozialen Dienst sowie die arbeitstherapeutische Einrichtung. Respekt und Anerkennung verdeutlichte der Oberhirte ebenfalls im Gespräch mit den Mitarbeitern der Gefängnisseelsorge: „Was die Kirche im Gefängnis tut, ist nicht einfach Humanismus 2.0. Es ist zutiefst vom Glauben geprägt, auch wenn es sich nicht stets religiös ausdrückt. Die Kirche bleibt hier am Ort.“
Die gute Zusammenarbeit zwischen der katholischen und evangelischen Gefängnisseelsorge hob der Behördenleiter und leitende Regierungsdirektor Jörg-Uwe Meister in seiner Begrüßung hervor: Die Tätigkeit der Anstaltsseelsorge wirke sich weit über das eigentlich Religiöse positiv auf die Anstalt aus, betonte er.
Die Justizvollzugsanstalt Kassel I, so heißt die offizielle Bezeichnung für das Gefängnis, wird zurzeit baulich saniert und generalüberholt. - Grundlage für die katholische Gefängnisseelsorge in der Justizvollzugsanstalt ist eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Land Hessen und dem Bistum Fulda.
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