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Bistum Fulda

15. Ausgabe von „Talk am Dom“ - „Menschen, Themen, Standpunkte“

Mit dabei: Bischof Dr. Michael Gerber

Fulda (bpf). Die 15. Ausgabe von Talk am Dom musste wegen der großen Nachfrage nach den kostenlosen Tickets, die erstmals ausgegeben wurden, in den Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses verlegt werden. Der Grund dafür: Fuldas neuer Bischof Dr. Michael Gerber, der als einer der fünf Gesprächspartner von Moderator Dr. Klaus Depta angekündigt worden war. So wurde denn der neue Oberhirte auch von über 350 Zuschauern mit großem Applaus begrüßt. „Meiner Amtseinführung als Bischof habe ich, wie auch bei anderen wichtigen Ereignissen meines Lebens wie der Priester- und der Bischofsweihe, einen Pilgerweg vorangestellt – ich hatte zunächst an so zehn Leute gedacht, doch dann waren es am Schluss mehrere hundert Menschen“, sagte der Bischof. Mit vielen Menschen sei er auf dem letzten Wegstück der Bonifatiusroute ins Gespräch über den Glauben gekommen. Auch das gemeinsame Gebet mit den Menschen vor Ort, so z. B. in Blankenau, wo er Station machte, sei ihm sehr wichtig gewesen. „Ich lege auch Wert darauf, einen guten Draht zu meinem Vorgänger zu haben“, unterstrich der neue Oberhirte und betonte, dass er Bischof em. Heinz Josef Algermissen und Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez schon von den Vollversammlungen der deutschen Bischöfe sowie den Südwesttreffen her kannte.

Der heilige Bonifatius bedeutet Bischof Gerber sehr viel. Von ihm könne man lernen, auch die Menschen heute mit dem Glauben in Verbindung zu bringen. Zentral ist es für Gerber, den Menschen für das Leben etwas mitzugeben, gerade auch in Krisen. Das habe er deutlich beim Pilgern mit Firmlingen erlebt. Im gemeinsamen Unterwegssein werde immer intensiver über Fragen des Lebens gesprochen. Bei seinem zweitägigen Pilgerweg auf der Bonifatiusroute waren auch Menschen dabei, mit denen er vor vielen Jahren schon unterwegs gewesen war. „Die Jugend ist mir sehr wichtig“, betont der neue Bischof, der in der Deutschen Bischofskonferenz beispielsweise auch für die Pfadfinder zuständig ist. Gerber erläutert auf die Frage von Moderator Depta auch sein Bischofswappen, dessen Elemente für die Weggemeinschaft mit Gott und anderen Menschen stehen. „Jeder hat seinen Auftrag“ sagt er mit Blick auf die Kirche der Zukunft, in der es auf das Miteinander aller Gläubigen ankomme. „Die Menschen müssen wissen, sie sind nicht allein.“ Angesprochen auf das Thema „Missbrauch“ und dessen Prävention, stellt Bischof Gerber heraus, dass es bei der Auswahl von Priesteramtskandidaten auf menschliche Reife ankommen müsse. „Die Kandidaten brauchen ein realistisches Bild von sich selbst und müssen auf das eigene Leben schauen.“ Besonderen Wert legt er darauf festzustellen, dass auch Seelsorger seelsorglich begleitet werden müssen.

Neben Bischof Gerber hatte Klaus Depta auch Bernhard Remmers, den journalistischen Direktor des katholischen „Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses“, kurz ifp genannt, zu Gast. Remmers, gelernter Journalist und langjähriger Chefredakteur der Verlagsgruppe Bistumspresse, erläuterte den Zuschauern, dass das ifp keine „Kaderschule“ der Kirche sei, sondern dazu diene, dass Katholiken sich auch im Bereich der Presse und Medien die Gesellschaft mitgestalten. „Rund 80 Prozent unserer Absolventen arbeiten bei der säkularen Presse“, betont er. Seit 2015 würden zudem nicht mehr nur katholisch Getaufte aufgenommen. „Bei uns lernen die angehenden Journalisten nicht nur ihr Handwerk, sondern erleben auch eine Gemeinschaft, die von Glauben in der katholischen Tradition geprägt ist.“ Unterrichtet wird nicht nur das Schreiben, sondern auch Radio, Video, soziale Medien. Dabei habe sich das Berufsbild des Journalisten in den letzten 20 Jahren massiv gewandelt: „Damals hätte ich meine Reiseschreibmaschine mitgebracht – heute ist es das Smartphone.“ Es tue dem Beruf des Journalisten gut, sich und seine Nachrichten genau zu prüfen und nicht die Nase hoch zu tragen, so der gebürtige Emsländer.

Sie hat den Abend nicht nur musikalisch begleitet, sondern war auch Gesprächspartnerin des Moderators – Sarah Brendel, die aus Vechta stammt und seit ihrem 16. Lebensjahr christliche Musik macht. Brendel, die sechs Schwestern hat, begann ihre musikalische Karriere mit einem Auftritt in einem Männergefängnis. „Ich spürte, wie sich durch die Musik das Dunkle an diesem Ort aufhellte“, sagt sie. „Du bist nicht allein“ ist ein Song von ihr, der auf Menschen am Rande der Gesellschaft Bezug nimmt und auch beim Besuch von Papst Benedikt XVI. auf dem Weltjugendtag in Köln gesungen wurde. Ihre musikalischen Vorbilder seien Bob Dylan und Larry Norman, der über Jesus und den Messias gesungen habe. Mit ihm habe sie eine „Seelenverwandtschaft“ verbunden. Brendel, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von Dresden lebt, ist dort Mitbewohnerin einer christlichen Künstler-Kommunität. Derzeit seien es fünf Familien, die zusammen in der Sächsischen Schweiz lebten. Besonders beeindruckt waren die Zuschauer von ihrem Engagement für die Menschenrechte: So hat sie sich auf den Weg nach Griechenland gemacht, um dort in einem Flüchtlingslagern Migranten zu helfen und mit ihnen auch Musik zu machen.

Der Saarländer Gernot Meiser ist seit seiner Kindheit ein passionierter Astronom und Astrophotograph. Sein erstes Fernrohr musste er sich basteln, als er als Zehnjähriger die Landung auf dem Mond „beobachten“ wollte. Sein erster Schritt zur Astrofotografie war das Bild einer Sonnenfinsternis. Zwar studierte er keine Astronomie, aber er wurde begeisterter Fotoingenieur und bot zunächst Diavorträge, später dann professionelle Multivision von Himmelsereignissen an. „Seit 1980 habe ich jede Sonnenfinsternis gesehen, nur nicht die 2017 in den USA“, stellt er klar, da er den aktuellen Präsidenten nicht möge. Die Zuschauer bekamen beim Talk Beispiele seiner Bilder zu sehen, so eine Sonnenfinsternis über dem Mont-Saint-Michel in der Normandie oder Polarlichter in Norwegen. „Begegnungen mit den Menschen sind mir bei den Ereignissen wichtig“, so Meiser, für den Astronomie keine religiösen oder politischen Grenzen kennt. „Man kann ganz so sein, wie man ist“, hebt er hervor und berichtet von seinen positiven Erfahrungen mit einer Vortragsreise in den Iran. Hier hatte sein Bericht über Himmelsereignisse das Verständnis eines Imams gefunden, der den Vorhang zwischen Männern und Frauen entfernte und das Gemeinsame zwischen Christen und Moslems betonte.

Ein weiterer Kreativer war Gesprächspartner von Klaus Depta: Joern Hinkel, der Intendant der Hersfelder Festspiele, der in dieser Funktion beobachten, was die Menschen bewegt und über Regisseur und Schauspieler entscheidet. Die „malerische Ruine des Klosters“ sei das Markenzeichen der Festspiele von Bad Hersfeld, die es seit 69 Jahren gibt. Im „Salzburg des Nordens“, wie manche sagen, kommt es auf eine erstklassige Qualität der Schauspieler an. Da die Festspiele einen guten Ruf genössen, kämen auch viele bekannte Schauspieler gerne nach Bad Hersfeld, so Hinkel. „Ich glaube, dass die Macht von Musik und Worten die Menschen verändern können.“ Denn seiner Ansicht nach beschäftigten sich Musik und Schauspiel mit den Fragen der Menschheit nach dem Woher und Wohin. Als Junge wollte er mal Pfarrer werden, so Hinkel, und habe als Fünfjähriger mit seinem Bruder die Kreuzigung nachgespielt. Leider habe er mit der Kirche schlechte Erfahrungen gemacht, da sein früherer Pfarrer nur von Sünde gesprochen habe. „Später habe ich dann großartige Vertreter der Kirche kennengelernt“, sagt Hinkel. Den Beruf des Schauspielers sieht er als einen „heilenden Beruf“, weil den Menschen die Frage nach dem Sinn des Lebens nahegebracht werde.

Am Ende des Talks wurde bekannt gegeben, dass Dr. Klaus Depta als Moderator des Gesprächsformats mit dieser 15. Ausgabe aufgehört hat.

Bilder


Alle Fotos: Bistum Fulda - Dr. Arnulf Müller

05.04.2019


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