Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Geburtenrate in den 50er und 60er Jahren stark an. 1964 war zum Beispiel mit circa 1,4 Millionen Neugeborenen der geburtenstärkste Jahrgang in Deutschland. Diese Generation der sogenannten Babyboomer geht in den nächsten Jahren ‚in Rente‘ und verändert die kirchliche Arbeit mit Älteren grundlegend. In ökumenischer Kooperation haben die Fachstelle Zweite Lebenshälfte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und das katholische Seniorennetzwerk im Bistum Fulda einen Fachtag im Fuldaer Bonifatiushaus angeboten.
„Eine sehr große, sehr heterogene Generation wird älter. Sie sucht Antworten auf ihre spirituellen, sinnstiftenden Fragen. Wie müssen kirchliche Angebote für diese ‚neuen‘ Senioren in Zukunft aussehen? Wie verändern sich Inhalte und Veranstaltungsformen?" so Dr. Andreas Ruffing, Fulda, bei seiner Begrüßung zum WerkstattTag.
Der ökumenische Fachtag (am 1.10.) startete mit einer Erlebnisreise in die Lebenswelt und Erfahrungen der Babyboomer. „Die bekannte kirchliche Seniorenarbeit mit Gruppen und Kreisen wurde vor über 50 Jahren für Menschen entwickelt, die teils noch im 19. Jahrhundert geboren wurden. Doch schon die Kriegskinder und erst recht die Babyboomer bringen ganz andere Erfahrungen und Bedarfe mit. Den in den 50ern und 60ern geborenen Menschen geht es darum, selbst zu gestalten. Kirchliches Handeln muss deshalb andere Schwerpunkte setzen. Es geht heute weniger darum, „Angebote zu schaffen", sondern Räume zu öffnen und gegebenenfalls zu moderieren, in denen die Älteren sich selbst organisieren und inhaltlich einbringen", erläuterte Pfarrerin Annegret Zander, die bei der „Fachstelle Zweite Lebenshälfte" der evangelischen Kirche in Hanau tätig ist.
Nach dem Mittagsgebet mit Ordinariatsrat Thomas Renze, Fulda, ging es am Nachmittag in Workshops um die Stärkung der derzeit bestehenden Seniorentreffs in den Kirchengemeinden als einem wichtigen Element der Begleitung Älterer, gerade unter Coronabedingungen (A. Zander, Hanau). Wie die Selbstorganisation und die Eigenverantwortung der ‚neuen‘ Senioreninnen und Senioren gestützt und gestärkt werden kann, zeigte Franziska Wallenta (Innovative Arbeit mit Erwachsenen 55+, Alsfeld) anhand des Projekts Route55plus. Für Menschen, die im Alter ans Haus gebunden sind, sind Besuchsdienste in Gemeinde und Krankenhaus ein wichtiger Baustein kirchlichen Engagements. Wie sich auch die Babyboomer hier engagieren können, stellten Hermann Butkus, Marburg, und Hannelore Dauzenroth, Fulda, vor. Roswitha Barfoot, Lohfelden, dankte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Namen des Seniorennetzwerkes für den gelungenen Tag und leitete zum Abschluss zusammen mit Annegret Zander die Tagungsteilnehmenden zu einem Segen der Generationen an. Spirituell begonnen hatte der Tag mit einer Performance von Martina Fuchs, Fulda.
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