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Orgeln im Bistum - Region Fulda

Mackenzell, St. Johannes der Täufer

Klais-Orgel der katholischen Kirche Mackenzell

Die Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Mackenzell wurde 1953 als Opus 1054 von der Orgelbaufirma Johannes Klais, Bonn, erbaut. Bereits in der Vorgängerkirche, die in den Kriegswirren 1945 abgebrannt ist und 1949/50 neu gebaut wurde, standen zwei Orgeln. Das erste Instrument wurde 1730 von einem unbekannten Orgelbauer erbaut. Das Gehäuse wies Schnitzarbeiten von Andreas Balthasar Weber auf, der auch einige Sandsteinfiguren am Fuldaer Dom schuf. Nach knapp 100 Jahren wurde die Orgel als baufällig bezeichnet, die Gebrüder Oestreich legten einen Reparaturplan vor, der wie auch der Neubauplan von 1835 durch Andreas Schneider, Allmus, aus Geldmangel nicht verwirklicht werden konnte.
1862 errichtete der Orgelbauer G. F. Wagner aus Bad Hersfeld eine aus 14 Registern bestehende mechanische Schleifladenorgel mit den drei Normalkoppeln I/P, II/P und II/I. Der Prospekt von 1730 wurde übernommen.

In der Folgezeit wurde das Instrument gewartet von den regionalen Firmen Wilhelm Oestreich (Bachrain), Kaspar Schedel (Fulda) und Alban Späth (Fulda).
Beim Neubau der Pfarrkirche war als ursprünglicher Standort der Orgel die Empore im Altarraum auf der Epistelseite vorgesehen. Johannes Klais riet aber eindringlich von dieser Variante ab, da die Schallentwicklung im Chorraum am stärksten, in der Kirche aber nur eine indirekte und ungleiche Übertragung unvorteilhaft sei. Auch die Raumhöhe der Empore sei unzureichend. Er bevorzugte die Aufstellung auf der Westempore, um eine bessere unmittelbare Klangentwicklung im gesamten Kirchenraum zu erreichen. Bedenken seitens der Kirchengemeinde bezüglich eines Platzverlustes für Sänger wies er zurück, da durch die geringe Tiefe der Orgel und der Aufstellung über dem Treppenaufgang die Größe der Empore wenig reduziert würde.1)  Die Gremien der Pfarrgemeinde schlossen sich dieser Empfehlung an und es wurde die Orgel mit der heutigen Disposition gebaut und im Dezember 1953 geliefert.

In der Abnahme lobt der damalige Dom-Musikdirektor Fritz Krieger und gratuliert der Pfarrgemeinde zu diesem Instrument: „Es ist erstaunlich, in einer Dorfkirche eine solch hervorragende Orgel zu finden, die sich auch in ihrem Gesamtbild der schönen und großen neuen Kirche erfreulich angenehm anpasst.“2)  Ein Wartungsvertrag mit Klais nach Ablauf der Garantiezeit wurde aus Kostengründen nicht abgeschlossen, ein „näher wohnender Fachmann“3)  sollte beauftragt werden. Ab 1958 bestand ein Wartungsvertrag mit Alban Späth (Fulda) und ab 1966 mit der Firma Hey in Sondheim/Rhön.
Im September und Oktober 2012 wurde eine Restaurierung der Orgel durch die Werkstätte für Orgelbau Werner Bosch, Niestetal-Sandershausen, durchgeführt. Im Restaurierungsbericht fällt auf, dass die bereits von Fritz Krieger bestätigte Qualität auch von Dauer ist. Gravierende Mängel in Substanz und Klang wies die Orgel nicht auf. Lediglich die Spieltraktur funktionierte nicht mehr zuverlässig. Die Orgel wurde vor allem gereinigt. Wenige Metallpfeifen mussten überarbeitet werden. Die Holzpfeifen wiesen einen sehr guten Zustand auf. Bei den Zungenpfeifen wurden die Stimmkrücken wieder gangbar gemacht. Eine Nachintonation war nur in wenigen Fällen nötig. Brüchig gewordene Ledermembranen wurden in der Spieltraktur erneuert sowie Undichtigkeiten in der Windversorgung behoben.4)
Der Orgel kommt in der Orgellandschaft des Hünfelder Landes eine größere Bedeutung wegen ihrer Größe, Substanz und klanglichen Qualität zu. Die Akustik der Kirche begünstigt den Klang des Instrumentes, so dass sie sowohl im liturgischen wie konzertanten Raum zur Ehre Gottes und Freude der Menschen ihren Dienst tun kann.

Ulrich Dölle

 

1) vgl. J. Klais: Schreiben an Pfarrer Most, 14.03.1953 
2) F. Krieger, Schreiben anl. der Abnahme an das katholische Pfarramt Mackenzell, 14.05.1954
3) vgl. Schriftwechsel Pflege- und Stimmvertrag zwischen Klais und Pfarrgemeinde Oktober 1958
4) vgl. Ob T. Heinemann: Arbeitsbericht, März 2013

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