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Katholikenrat im Bistum Fulda

Leitungsprozesse werden komplexer

Bischof Dr. Gerber zum Antrittsbesuch auf der Vollversammlung des Katholikenrates

Im Fuldaer Bonifatiushaus traf sich der Katholikenrat zu seiner Herbsttagung. Die Berichte aus dem Rat und seinen Arbeitsgruppen am Freitag und das Gespräch mit dem Bischof am Samstag gliederten die Tagung.


Baustellenbeschreibung am Samstag

"Vor allem werden wir über die Themen Kommunikation im Glauben, Vernetzung in neuen pastoralen Räumen sowie Leitung und Zusammenarbeit sprechen", betonte Steffen Flicker, der Vorsitzende des Katholikenrates, in seiner Begrüßung beim ersten Besuch von Bischof Michael Gerber im obersten Laiengremium des Bistums. Für das Gespräch mit Bischof Dr. Gerber am Samstagvormittag hatte der Katholikenrat eine „Baustellenbeschreibung" für das Bistum Fulda vorbereitet. Die Diskussion moderierte der kommissarische Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung, Dr. Marco Bonacker.


Leben aus dem Evangelium gestalten

Grundsätzliches Anliegen des Bischofs und Aufgabe der Kirche ist, Antwort zu geben auf die Frage: Was hilft, dass Menschen in unserer pluralen und multioptionalen Gesellschaft neu einen Zugang zum Evangelium finden, zu Jesus Christus und von daher ihr Leben gestalten. In Bezug auf die Wege, wie über Glaube gesprochen wird, forderte der Bischof ein Umdenken. „Wir müssen unterscheiden, was öffnet faktisch die Tür zum Glauben? Es sind kleine Alltagserfahrungen, die Türöffner sind. Wir müssen gegenseitig sensibel werden, solche Begegnungen wahrzunehmen", sagte Bischof Dr. Gerber.

Zusammenarbeit
Mit Blick auf die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen ermunterte Dr. Gerber, nach gemeinsamen Visionen zu suchen. „Unsere Aufgabe wird sein, zu erspüren, was uns gemeinsam bewegt. In diesem Sinne ist eine Vision nicht einfach ein Papier, sondern etwas was Kopf und Gefühl erreicht", sagte Bischof Dr. Gerber.

Er rief dazu auf, die Wirklichkeit wahrzunehmen, zu respektieren und zu deuten. „Hat das, was wir mit Menschen erleben, Resonanz für die Art und Weise, wie wir Gemeinde leben und gestalten!" fragte der Bischof. In Bezug auf die Zusammenarbeit in kirchlichen Netzwerken plädierte der Bischof dafür, Formen von Verbindlichkeit zu entwickeln. Netzwerk bedeute, eine Haltung, eine Kultur des Miteinanders und schließlich auch eine Struktur zu entwickeln. Er rief Haupt- und Ehrenamtliche auf, im Netzwerk zu fragen: ‚Wer kann etwas besser machen als wir?‘ und diesem Netzwerkpartner dann auch das Vertrauen entgegen zu bringen, es verantwortlich für andere zu tun.

Leitung
Der Bischof wies darauf hin, dass sich Leitungsprozesse in Zukunft deutlich komplexer ausprägen werden als bisher. Leitung müsse deshalb einerseits präsent und erfahrbar sein, andererseits eine inhaltliche und thematische Führung ausüben. „Wir brauchen jetzt im Bistum Orte, an denen man sieht, wie es gehen kann, an denen wir lernen können und an denen auch Fehler passieren können", sagte der Bischof zum Thema Leitung in Netzwerken.

Partizipation
Zu Beginn des Gesprächs brachte der Vorsitzende des Katholikenrates, Steffen Flicker, die Sorge um die Mitgestaltung und Mitverantwortung Ehrenamtlicher beim Bistumsprozess zur Sprache. „Beratungsprozesse sind sehr zeitintensiv. Das stellt uns vor die Aufgabe, ob und wie Ehrenamtliche in den Prozess der Bistumsentwicklung mit einbezogen werden können. Hier muss das Bistum entscheiden, welche Wege es zur Partizipation von Ehrenamtlichen gehen wird."

Das Gespräch wurde von fünf Beobachterinnen und Beobachtern aus den neuen Fachgruppen des Bistumsprozesses begleitet. Verabredet wurde, die Gesprächserträge in die Diskussion der Fachgruppen einzubringen.

Berichte und Beschlüsse am Freitag
Die Tagung hatte bereits am Freitagabend mit den Berichten aus dem Katholikenrat und seinen Arbeitsgruppen und Delegationen begonnen.

Bericht des Vorsitzenden
Die Pfarrgemeinderatswahl stand im Mittelpunkt des Berichtes von Katholikenratsvorsitzendem Steffen Flicker vor der Vollversammlung am Freitagabend.

Vorbereitung der PGR-Wahl
Alle ca. 380.000 Katholiken des Bistums seien bei der Pfarrgemeinderatswahl am 9. und 10. November wahlberechtigt, so Flicker. Der Katholikenratsvorsitzende hob hervor, das mittlerweile nun schon zum zweiten Mal alle Wahlberechtigten über 16 Jahren eine Wahlbenachrichtigung durch das Bistum erhalten hätten. Die Wahl werde in 206 Pfarreien durchgeführt. Bei der letzten Wahl 2015 habe die Wahlbeteiligung 11 % betragen. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen in den Pfarrgemeinderäten, insbesondere die Aufstellung der Kandidatenlisten.

Synodaler Weg
Insbesondere ging der Vorsitzende auf den Synodalen Weg ein, der zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der Katholiken in Deutschland derzeit vereinbart werde. Der Synodale Weg, den man ab 1. Advent gemeinsam gehen wolle, bezwecke Umkehr und Erneuerung in der deutschen Kirche. Die Bekämpfung der Ursachen des Missbrauchsskandals und die Erneuerung des Miteinanders in der Kirche seien Ziele dieses Synodalen Weges. Derzeit gehe es darum, eine in gegenseitiger Abstimmung zwischen DBK und ZdK, die Satzung für den Synodalen Weg zu verabschieden.

Bistum 2030
Nach den Berichten aus den Arbeitsgruppen, Vertretungen in den Projektgruppen des Bistums, der Landesarbeitsgemeinschaft, dem Zentralkomitee der Katholiken und dem Kirchensteuerrat erläuterte der Leiter des Seelsorgeamtes, Ordinariatsrat Thomas Renze, den Stand des Bistumsprozesses zu den Strategischen Zielen. Der Weg der Bistumsentwicklung sei in hohem Maße ein partizipativer Weg zwischen Priestern, Ehrenamtlichen, sowie hauptamtlich in der Pastoral Verantwortlichen. Pfarrer Renze erläuterte ausführlich, dass die Erträge aus Projekt- und Teilprojektgruppen in die Verantwortung des Seelsorgeamtes, der Bistumsverwaltung und zum Teil auch in die jetzt neu gestarteten Fachgruppen übernommen werden. Der Bischof habe zu verschiedenen Querschnittsthemen Fachgruppen eingesetzt, um Entscheidungen vorzubereiten, und zwar zu den Themen „Netzwerk pastoraler Orte", „Leitung und Führung", „Finanzen", „Pfarreienlandkarte" und „Verwaltungsstrukturen". Kirchensteuerrat und Katholikenrat seien in allen Fachgruppen vertreten.

Beschlüsse
Um die Fachgruppenarbeit zu begleiten beschloss der Katholikenrat eine separate Ad-hoc-Gruppe. Außerdem beschloss der Katholikenrat, dem ökumenischen Netzwerk für Klimagerechtigkeit beizutreten.

„Wir sind froh über die Zusammenarbeit mit unserem neuen Bischof und freuen uns über seine Zusage, den Starttag für die neu gewählten Pfarrgemeinderäte am 8. Februar 2020 mit zu gestalten", so Steffen Flicker abschließend.

29. Oktober 2019


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