Mit der Veranstaltung wollte die federführende Fachstelle Prävention im Bischöflichen Generalvikariat Fulda deutlich machen, „dass es auch in unseren Pfarreien und unserem Umfeld, in privaten und gesellschaftlichen Kontexten betroffene Menschen gibt, die mit ihrem erlittenen Leid umgehen müssen und die gehört werden wollen“, wie es in der Einladung hieß. In der Stadtpfarrkirche unterstrich die Präventionsbeauftragte des Bistums Fulda, Birgit Schmidt-Hahnel, die Notwendigkeit, „nicht wegzuschauen, sondern Position zu beziehen und sich der Verantwortung zu stellen“. Denn die Folgen sexuellen Missbrauchs würden die Betroffenen oft ein Leben lang begleiten. Gerade im Internet nehme die Gewalt erschütternde Ausmaße an, so Schmidt-Hahnel. Daher sei es wichtig, das Thema in Kirche und Gesellschaft sichtbar zu halten.
Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber betonte die Notwendigkeit, sprachfähig zu sein und miteinander ins Gespräch zu kommen, zumal die Dynamik von Betroffenen sehr unterschiedlich sein könne. In seinem Vortrag ging Gerber auf eigene Erfahrungen und Perspektiven ein. Als Bischof von Fulda ist er regelmäßig im Gespräch mit Betroffenen sexualisierter Gewalt. Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz beschäftigt er sich als Mitglied der „Fachgruppe für Fragen des sexuellen Missbrauchs und von Gewalterfahrungen“ intensiv mit dem Thema. Gerber berichtete zudem aus seiner Zeit als Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars in Freiburg von 2011 bis 2014: Dabei sei es ihm wichtig gewesen, genau hinzuschauen und unter anderem auch das Verhalten und die charakterlichen Eignung der Priesteramtskandidaten zu prüfen. Dies könne und müsse gegebenenfalls auch dazu führen, dass jemand kein Priester werden kann, betonte Gerber.
Für den Sozialdienst katholischer Frauen ( SkF) Fulda stellten die Vorstandsvorsitzende Ursula Schmitt und Geschäftsführerin Sarah Muth eine Fotoaktion mit osthessischen Prominenten und Privatpersonen vor: Die Kampagne „Schieb die Verantwortung nicht weg“ fordert E ltern, Erzieher, Lehrpersonal oder Fachkräfte dazu auf, ihre Verantwortung ernst zu nehmen und sich aktiv für den Schutz von Kindern einzusetzen. In einer biographischen Lesung aus ihrem Buch „Papamädchen“ schilderte Rike Tretter auf beklemmende Weise ihren erlittenen Missbrauch. Es sei kein „Buch der Anklage“, so die Autorin, sondern vielmehr die „Geschichte einer Metamorphose“. Ihrem vor Kurzem verstorbenen Vater habe sie vergeben können, berichtete Tretter. Dadurch sei sie selbst befreit worden. Ein Poetry Slam von Frauke Goldbach beschloss den Vortragsteil der Veranstaltung.
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